Privy Marks bei Münzen – kurz erklärt

Privy Marks bei Münzen – kurz erklärt

Oktober 27, 2018 1 Von Goldkaufen.de Redaktion

Wer sich mit Sammlermünzen beschäftigt, stolpert früher oder später über den Begriff „Privy Mark“ oder kurz „Privy„. In diesem Artikel erklären wir in knapp 3 Minuten, was es damit auf sich hat und was man über Privy Marks bzw. Privys wissen sollte.

100 Euro Gedenkmünze der BRD mit Münzzeichen A (Berlin)

100 Euro Gedenkmünze der BRD mit Münzzeichen A (Berlin)

Privy Marks bei Sammlermünzen – was ist das?

Frei übersetzt bedeutet „Privy Mark“ so etwas wie „Geheimzeichen“. Es handelt sich also um ein sichtbares Zeichen auf der Münze, das mit dem Prägestempel oder einer Punze aufgebracht wurde, ein sogenanntes Münzzeichen. Münzzeichen werden schon seit langer Zeit verwendet, um die Prägestätte oder den Münzmeister sichtbar auf der Münze zu kennzeichnen. Insbesondere in den letzten Jahren werden Privy Marks als eine spezielle Form des Münzzeichens auf Anlage- und auf Sammlermünzen geprägt. Bei Privy Marks spielt allerdings die Kennzeichnung der Prägestätte keiner Rolle mehr.

Warum besitzen aktuelle Münzen Privy Marks?

Auf neueren Sammler- oder Anlagemünzen dienen Privy Marks oft zur Kennzeichnung von Münzen, die aus einem bestimmten Anlass (Jubiläum, Spezialausgabe auf Münzmessen etc.) herausgegeben wurden. So werden beispielsweise bei der Somalia Elefant Silbermünzserie anlässlich der in Berlin stattfindenden Münzmesse „World Money Fair“ Münzen mit einem Privy Mark, das das Brandenburger Tor zeigt, herausgegeben. Aber auch andere bekannte Sammlermünzen aus Silber wie die Lunar II Serie, die Koala Serie oder die Kookaburra Serie (alle von der Perth Mint verausgabt) werden in limitierter Stückzahl mit Privy Mark herausgegeben. Oft orientiert sich dieses am chinesischen Mondkalender und zeigt das entsprechende Tier, z.B. 2018 den Hund.

Koala 2018 mit Privy Mark "Hund"

Koala 2018 mit Privy Mark „Hund“

Kookaburra 2017 mit Privy Mark "Hahn"

Kookaburra 2017 mit Privy Mark „Hahn“


Privy Marks als Sammelgebiet?

Münzen mit Privy Mark stellen damit grundsätzlich ein mögliches Sammelgebiet dar. Münzen wie der kanadische Silber Maple Leaf wurden bislang mit einer Vielzahl an Privy Marks ausgegeben, teilweise erscheinen mehrere Privy-Mark-Versionen der Münze pro Jahr. Die teilweise niedrige Limitierung der Privy Mark-Münzen kann die Münzen für Sammler interessant machen. Allerdings ist auch zu beachten, dass die Nachfrage nach Münzen mit Privy nicht besonders hoch ist, sodass die Preisfindung für solche Stücke schwierig sein kann. Insbesondere für Einsteiger ist das Thema Sammeln von Privy Mark-Münzen aus unserer Erfahrung heraus eher ungeeignet, da umfangreiche Kenntnisse des Themas erforderlich sind. Einer der Gründe wird im folgenden Abschnitt beschrieben.

Maple Leaf 2017 mit Privy Mark "Canada 150"

Maple Leaf 2017 mit Privy Mark „Canada 150“

Die Kehrseite der Medaille

Für Sammler ergibt sich mit der Ausgabe von Privy-Münzen in manchen Fällen auch ein deutlicher Nachteil. Ein in letzter Zeit vermehrt auftretender Fall ist es, wenn bei einer limitierten Münze nachträglich noch ein oder mehrere Privy Mark-Versionen auf den Markt gebracht werden. Dadurch wird die ursprüngliche Limitierung der Münze „verwässert“, weil mehr Münzen dieses Typs auf dem Markt sind als ursprünglich geplant. Ein Beispiel hierfür ist die Serie „Chiwoo Cheonwang“, deren erste Ausgaben aufgrund der knappen Limitierung starke Wertzuwächse verzeichnen konnten. 2018 wurde eine Privy Mark-Version „Scrofa“ angekündigt, was die ursprüngliche Auflage von 45.000 um 25.000 Privy-Ausgaben erhöht.

Chiwoo Cheonwang mit Privy Mark "Scrofa"

Chiwoo Cheonwang mit Privy Mark „Scrofa“


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